Dieser Artikel wurde von Richard Falk, der unabhängige Sonderberichterstatter der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen am 28. Januar 2011 im Foreign Policy Journal gepostet. Er antwortete damit auf eine Serie von schriftlichen und mündlichen Angriffen des UN Generalsekretärs und des amerikanischen Botschafters. Dies stellt eine Fortsetzung unseres ursprünglichen Artikels zu diesen Angriffen dar.
Ergänzender Blog zu den Schusswechseln von Arizona von Richard Falk 28. Januar 2011
Richard Falk |
Sowohl der UN-Generalsekretär wie der amerikanische UN-Botschafter haben einige Bemerkungen in meinem persönlichen Blog, die die Angriffe vom 11. September erwähnten, scharf kritisiert. Sie verwiesen auf die darin vertretenen Ansichten als ‘verachtenswert und zutiefst beleidigend’,‘schädlich´‘aufrührerisch´, und ‘absurd’. Ihre Kommentare bildeten offensichtlich eine Reaktion auf den Brief vom Leiter des UN Monitor, einer in Genf Angesiedelten höchst parteiischen NGO, an den UN Generalsekretär. Diese NGO hatte irreführende Aufmerksamkeit auf diesen Absatz des Blogs gelenkt. Botschafter Rice forderte die Enthebung von meinem unbezahlten Posten als unabhängiger Sonderbericht-erstatter der UNO Menschenrechtskommission, welcher mich bevollmächtigt, über die Einhaltung der "Menschenrechte in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten" durch Israel zu berichten.
Für jeden, der den Blog-Eintrag in seiner Gesamtheit gelesen hat, sollte es klar sein, dass der Bezug auf die 9/11 Belange sowohl zurückhaltend als auch tangential ist. Was in dem Blog betont wird, ist die Wichtigkeit von sorgfältig untersuchten Beweisen, bevor über politische und rechtliche Verantwortung Schlüsse über hochsensible öffentliche Handlungen gezogen werden, und die Wichtigkeit, durch das Erreichen eines Abschlusses auf verantwortungsvolle Weise, Ruhe in der Gesellschaft zu erreichen. Ich unterstützte niemals Zweifel an der offiziellen Version von 9/11 über das hinaus, was jeder, der objektiv die Widersprüche untersucht hat, weiß, dass da bestimmte Lücken in der öffentlichen Erklärung bleiben, die zu einem Fächer von konspirativen Erklärungen Anlass geben, und die 9/11 Kommission unglücklicherweise diese Zweifel nicht ausräumte. Mein Appell beabsichtigt diese Lücken in einer glaubhaften Form anzusprechen, nicht mehr und nicht weniger. Ich meinte natürlich keine Respektlosigkeit gegenüber dem kollektiven Gedenken an 9/11 im Land und anderswo zu begehen. Im Gegenteil, meine Absicht war es, eine Untersuchung anzuregen, die möglicherweise einen endgültigen Abschluss erreichen würde, und die in wichtigen Bereichen der Öffentlichkeit, einschließlich einigen 9/11-Familien, weit verbreiteten Zweifel ausräumt.
Was offensichtlich scheint, bei diesem an sich selbst beunruhigenden Vorfall ist, dass jede Anerkennung von Zweifeln an der Gültigkeit der offiziellen Version der 9/11 Vorfälle, während sie den legalen Schutz der freien Rede genießen, dieser politische und moralische Schutz, der in einer Atmosphäre der freien Sprache wichtig ist, wie sie einer Demokratie würdig sind, vorenthalten wird, sobald diese Redefreiheit wahrgenommen wird. Wenn hohe Beamte jemanden als "Volksfeind" brandmarken können, der in der vorsichtigsten Ausdrucksweise Zweifel aufkommen lässt, dann gibt es entweder Dinge zu verheimlichen oder es entsteht eine abwehrende Wut, die außerhalb aller Verhältnismäßigkeit zu der Herausforderung steht. Um weitere Untersuchungen der zu 9/11 unbeantworteten Fragen zu bekommen ist dies sicherlich keine vernünftige Position.
Was mich betroffen macht ist, dass weder das Büro des Generalsekretärs noch die U.S. Mission bei den Vereinten Nationen versuchten mich zu kontaktieren um meine Bemerkungen über diese Vorfälle, die nicht mit meiner UN-Rolle verbunden sind, abzuklären, bevor sie ihre beleidigende Kritik ausstießen um mein Ansehen zu schädigen. Ich denke, dass ich als ein Repräsentant der UNO und als ein Bürger der Vereinigten Staaten zumindest ein Anrecht auf diese minimale Höflichkeit habe, und viel wichtiger, dass, was immer an Kritik angebracht wird, auf dem begründet sein sollte, was ich sagte, anstatt auf einem deutlich aufrührerisch geschriebenen Brief des UN-Monitors, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, mich in zunehmend unverantwortlicher und unwahrheitsgemäßer Art, vermutlich mit der Absicht, die Aufmerksamkeit von meiner Kritik an Israels Besatzungspolitik in den Palästinensischen Gebieten abzulenken, öffentlich anzugreifen. Es ist immer verlockender den Boten zu erschießen als die Botschaft zu beachten.
Übersetzung: Tyll Ruhtenberg & Kirsten Bethmann
|